Podiumsdiskussion: „Was braucht ma aufm Dorf?“

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Demokratie und gesellschaftlicher Zusammenhalt brauchen Vertrauen – mit diesem Gedanken eröffnete Bürgermeister Simon Haas am Montag, 24. November 2025, die Podiumsdiskussion der Freien Wähler Haselbach. Unter der Moderation von Haas diskutierten Florian Streibl, Fraktionschef der Freien Wähler im Landtag, Landratskandidat MdL Tobias Beck, Gerhard Stadler, Ehrenpräsident des BBV Niederbayern, und Unternehmer Daniel Suttner darüber, wie Wohlstand, Zusammenhalt und Zukunft im ländlichen Raum gesichert werden können.

„Vertrauen braucht Verlässlichkeit“

Streibl betonte, dass politische Glaubwürdigkeit wieder stärker zählen müsse. „Vertrauen braucht Verlässlichkeit“, sagte er – und forderte mehr Politikerinnen und Politiker, die zu ihren Positionen stehen, unabhängig von kurzfristigen Umfragemehrheiten. Viele Bürger seien zurecht irritiert vom politischen Hin und Her auf Bundes- und Europaebene.

Landwirtschaft unter Druck

BBV-Ehrenpräsident Stadler sprach offen über die wachsende Unzufriedenheit vieler Landwirte. Instabile regulatorische Rahmenbedingungen, kurzfristige Änderungen und mangelnde gesellschaftliche Wertschätzung würden zu erheblichem Frust führen. Diese Unsicherheit gefährde nicht nur Existenzen, sondern auch die Attraktivität des Berufs.

Bürokratie – Bremsklotz für Innovation

Breiten Raum nahm der Bürokratieabbau ein. Landratskandidat Beck warb für konsequente Digitalisierung: „Kein Mensch versteht, warum ein digital eingereichter Antrag im Amt wieder ausgedruckt und unterschrieben werden muss.“

Auch Unternehmer Suttner und Stadler berichteten von bürokratischen Hemmnissen, die Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe ausbremsen. Gleichzeitig wurde klar: Ein wesentlicher Teil dieser Auflagen liegt außerhalb des direkten politischen Einflusses – etwa durch Gerichtsurteile im Haftungsrecht oder private Normsetzung.

Haas wiederum verwies auf die Stellschrauben, die der Freistaat selbst in der Hand hat: etwa die stark ausdifferenzierten Förderkulissen für Kommunen. „Es geht wahnsinnig viel Geld dadurch verloren, dass der Staat sich selber verwaltet“, so Haas.

Mehr Subsidiarität wagen

Zum Abschluss sprach sich Streibl entschlossen für das Subsidiaritätsprinzip aus: „Die Kommunen machen lassen und sie dabei unterstützen, ihre Aufgaben selbstbestimmt wahrzunehmen.“

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